Wenn es um AufrĂŒstung, Abschottung, die Ausweitung staatlicher Gewalt möglichst ohne lĂ€stige Kontrolle geht, oder um das Abschaffen von Hilfe fĂŒr Schwache, lĂ€uft es aktuell wunderbar in Schland.
Ohne geschmeidige Worte geht es aber nicht, der SouverÀn will beschwichtigt sein. Es braucht Euphemismen und Parolen.
Zeitenwende war ein guter Einfall - ein Euphemismus fĂŒr die RĂŒckkehr zur Politik des kalten Krieges.
2-Prozent-Ziel ist ebenso eine Glanznummer - klingt nach nicht viel, suggeriert: Wer da dagegen ist, ist ein Bremser und steht im Weg; auĂerdem muss man ein recht knausriger ErbsenzĂ€hler sein, wenn man etwas gegen mickrige 2 Prozent vorbringt.
Aus https://www.imi-online.de/2023/11/15/das-sondervermoegen-der-bundeswehr/ :
Der Begriff âSondervermögenâ fĂŒhrt in die Irre: Es handelt sich um Schulden, die spĂ€testens ab 2031 zurĂŒckgezahlt werden mĂŒssen.
Und auch das 2-Prozent-Ziel verschleiert die Dimensionen, um die es hier geht: Denn 2024 wÀren 2% des BIP wohl 84 Mrd. Euro, was bei einem geplanten Gesamthaushalt von 445,7 Mrd. Euro knapp 20 Prozent des gesamten Haushaltes ausmacht.
Anders ausgedrĂŒckt: 2024 werden die Ministerien Bildung (20,3), Gesundheit (16,8), Entwicklung (11,5), Klima (10,9), Wohnen (6,9), AuswĂ€rtiges (6,1) und Umwelt (2,4) zusammen immer noch rund 10 Mrd. Euro weniger als die Bundeswehr erhalten!
Wenn das Sondervermögen Ende 2026 auslĂ€uft, die Schuldenbremse aber noch gilt, wird das Geld aus den anderen Haushaltstöpfen kommen mĂŒssen:
Der einzige Posten im Bundeshaushalt, der die Masse dieses zusĂ€tzlichen Bedarfes decken könnte, ist der des Bundesministeriums fĂŒr Arbeit und Soziales. Die Debatte wird sich also um die Streichung von Sozial-Ausgaben fĂŒr MilitĂ€r und RĂŒstung drehen. (Quelle)
Ich habe so eine Ahnung, wie dieser Verteilungskampf ausgehen wird.